Erstes Ziel des Jahresausflugs des Eichenauer SPD-Ortsvereins war das hervorragend neugestaltete Bergbaumuseum Peißenberg.
Heute ist kaum mehr bekannt, dass im Voralpenland einst Pechkohle mit einem
Brennwert zwischen Braunkohle und Steinkohle gefördert wurde.
Nach ersten Kohlefunden schon in der frühen Neuzeit war das Bergwerk in Peißenberg mit senkrechten Schächten und waagerechten Stollen von 1837 bis 1971 in Betrieb. 1963 waren hier 3915 Menschen beschäftigt.
Das Museum gibt einen Einblick in schwerste Anforderungen unter Tage. Kohleflöze
von gerade einmal 40 oder 50 cm Mächtigkeit mussten in kriechender und liegender
Arbeitsweise ausgebeutet werden. Eine Gedenktafel erinnert an nicht weniger
als 259 Unfalltote in 134 Jahren Bergwerksgeschichte. Unter den Namen finden sich
auch solche von Zwangsarbeitern des Zweiten Weltkrieges und von Bergleuten der
ersten Gastarbeitergeneration.
(Andreas Knipping, SPD Gemeinderat)
Moschee in Penzberg
Unser zweites Ziel an diesem Sonntagnachmittag war die Moschee in Penzberg.
Wir wurden von der Vizedirektorin des Islamischen Forums Penzberg, Gönül Yerli
geführt und informiert. Sie ist gelernte islamische Religionspädagogin und hat auch katholische Religion studiert.
Die Schilderung des religiösen Lebens sowie der religiösen Erziehung in der Moschee in Penzberg – welche ausschließlich in deutscher Sprache erfolgt – hat uns
sehr beeindruckt. Die Penzberger Moschee ist symbolisch für einen europäisch geprägten Islam, der aufgeschlossener und fortschrittlicher ausgelegt wird als z.B. der türkische oder der Islam des Nahen Ostens.
Wir diskutierten die Kopftuchfrage ebenso wie die Gleichberechtigung von Mann und
Frau im Islam, sowie die eigentlich geringen religiösen Unterschiede zwischen den
Schiiten und Sunniten. Kurz gestreift wurde auch die unrühmliche Rolle des heuchlerischen Regimes in Saudi Arabien und die Entstehung des Wahhabismus.
Neben der religiösen Erziehung engagiert sich das islamische Zentrum in der Betreuung der Flüchtlinge und beim Deutschunterricht für diese. Leider war unsere eingeplante Zeit viel zu kurz, um die angeregte Diskussion fortführen zu können.
(Gertrud Merkert SPD Fraktions-Vorsitzende)