SZ 23.2.: Lösungen über Gemeindegrenzen hinweg
Am Montag, den 22. Februar 2016, referierte der SPD-Landtagsabgeordnete Andreas Lotte auf Einladung des Eichenauer Ortsvereins in der Aula der Starzelbachschule über die Dimensionen des Wohnraummangels im Großraum München und die vorstellbaren Konzepte zur Abhilfe.
Selbst ohne Blick auf den aktuellen Zustrom von Flüchtlingen hat der Wohnungsbau in der Landeshauptstadt und dem weiteren Umfeld schon seit Jahren nicht mit dem massiven Zuzug in diese attraktive Region mitgehalten. Das unausgeglichene Verhältnis von Angebot und Nachfrage und die Tendenz zur Vermögensanlage in „Betongold“ machen vor diesem Hintergrund den sprunghaften Anstieg der Immobilienpreise und der Mieten erklärbar.
Abhilfe bietet weder der freie ungebremste Markt noch eine administrative Begrenzung des Zuzugs. In München wurden durchaus tragfähige Konzepte entwickelt, in denen Bauträger städtische oder staatliche Grundstücke zu gemäßigten Preisen erwerben können und sich im Gegenzug über Jahrzehnte zur Einhaltung maßvoller Wohnungsmieten verpflichten. Auch bei der Ausweisung neuen privaten Baulandes sollten entsprechende Verträge abgeschlossen werden. Lotte warf der Staatsregierung jahrzehntelange Untätigkeit vor mit der Folge, dass Bayern mit der Zahl der Sozialwohnungen pro Einwohner im bundesweiten Vergleich weit hinten liegt.
In der vom Ortsvereinsvorsitzenden und Bürgermeisterkandidaten Martin Eberl geleiteten regen Diskussion wurden vor allem die Verhältnisse konkret in Eichenau erörtert. Die Gemeinde besitzt nur noch wenige Grundstücke und verfügt insgesamt über wenig Fläche. Die Schaffung von Wohnraum muss somit in erster Linie über Nachverdichtung erfolgen. Die begrenzte Ausweisung von neuem Bauland ist für Eberl sinnvoll, darf jedoch nur in einem transparenten Verfahren mit Bürgerbeteiligung erfolgen, bei dem Grundstücksspekulation vermieden wird. Der Grüncharakter Eichenaus darf nicht zerstört werden.
Angesichts dessen muss umso mehr der Gedanke einer gemeinsamen Trägerschaft einer Wohnungsbaugesellschaft oder -genossenschaft mit den Nachbargemeinden weiterverfolgt werden.